Chili: Mit diesem Namen bezeichnet man im Allgemeinen kleine scharfe Paprikafrüchte, also meist Sorten vom Spanischen Pfeffer (Capsicum annuum). In Österreich heißen sie auch Pfefferoni. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie mehr oder weniger des Alkaloids Capsaicin enthalten, das für die charakteristische Schärfe der Früchte sorgt, die die Schleimhäute reizt und einem schon einmal den Angstschweiß auf die Haut treibt.
Für die Schärfe wurde eine eigene Skala entwickelt. Sie beruht auf dem Verdünnungsfaktor, der notwendig ist, um die Schärfe zu neutralisieren. Der Schärfegrad wird in der Einheit "Scoville" ausgedrückt. Pures Capsaicin hat einen Schärfegrad von 16.000.000, die schärfsten Chilis bringen es auf etwa 850.000 Scoville. Als Rekordhalter gilt die Sorte Carolina Reaper mit einem Schärfegrad von etwa 2,2 Millionen Scoville. Im Handel findet man auch immer wieder alternative Einstufungen zwischen null und zehn, wobei zehn sehr scharf und null "unscharf" zugeordnet wird. Ein Tipp: Wer eine Sorte vor sich hat, deren Schärfe er nicht kennt, prüft an der Spitze der Chili – dort ist sie am mildesten. Als "Feuerlöscher“ bitte nicht Bier oder Wasser verwenden, Milch und Weißbrot sind wirkungsvoller.
Das sind 5 der beliebtesten Chili-Sorten
Anaheim (Capiscum annuum)
Lemon Drop (Capsicum baccatum)
Habanero (Capsicum chinense)
Peruvian Purple (Capsicum frutescens)
Chile de Seda (Capsicum pubescens)
Chili-Sorten: Eine bunte Mischung
Chilis gibt es nicht nur in allen erdenklichen Schärfegraden, sondern in verschiedenen Farben und Formen. Grüne, gelbe, orange und rote Sorten sind ebenso darunter wie braune, purpurfarbene oder weiße. Im Gegensatz zu den Gewürzpaprika sind die meisten Schoten (botanisch gesehen handelt es sich um Beeren) lang und schmal geformt. Viele verjüngen sich zur Spitze hin und erreichen eine Länge von 10 bis 20 Zentimetern. Die große Chili-Verwandtschaft – über 2.500 Sorten gibt es wahrscheinlich – unterteilt man normalerweise in fünf Arten:
- Capiscum annuum ist am weitesten verbreitet und wird kommerziell in großem Ausmaß angepflanzt. Jalapeño- und Cayenne-Schoten gehören hier dazu. Vom Erscheinungs- und Geschmacksbild ist die Auswahl breit gefächert.
- Capsicum baccatum ist in Südamerika sehr beliebt. Die Sorten schmecken leicht säuerlich. Wie Glocken oder Ufos hängen die Beeren herab.
- Zu Capsicumchinense gehören die Chili-Sorten Habanero und Scotch Bonnet. Sie sind bekannt für ihr fruchtiges Aroma bei oft extremer Schärfe. Ursprungsort ist nicht China, sondern Peru.
- Aufrecht stehen die Früchte von Capsicum frutescens an der Pflanze.
- Capsicum pubescens stammt aus Mittelamerika. Der Name verweist auf die behaarten Blätter.
Von A wie Anaheim bis W wie Westlandia
Anaheim: Diese Chili ist nach der kalifornischen Stadt Anaheim benannt, ursprünglich stammt die Sorte aus New Mexico. Groß, länglich und dickfleischig wachsen die Schoten heran. Ausgereift sind sie rot gefärbt und schmecken dann mild und aromatisch.
Angelo: Acht Zentimeter lang sind die nach unten hängenden Früchte mittlerer Schärfe, nach unten laufen sie spitz zu. Sie werden gerne für Salsa verwendet.
Apache: Diese Chili-Sorte lässt sich wunderbar im Topf kultivieren, sie wird höchstens 45 Zentimeter hoch. Fünf Zentimeter lang sind die aromatischen Früchte mittlerer Schärfe, die sich vielseitig verwenden lassen.
Bhut Jolokia: Sie hielt mal den Rekord als schärfste Chili. Wahrscheinlich stammt sie aus Assam. Im nordöstlichen Indien soll man Seile mit Chili tränken, um Elefanten fernzuhalten.
Bishop’s Crown: Wie eine Bischofsmütze sehen die milden bis mittelscharfen Früchte aus, die auch als Christmas Bell bekannt sind. Die Pflanzen selbst werden etwa anderthalb Meter hoch.
Cayenne: Sie gehört zu den etwas milderen Chili-Sorten. Lang, glänzend und leicht gekrümmt sind die Schoten.
Chile de Seda: Elegant wirken die dunkellila Blüten, die Blätter sind zart behaart. Die Pflanzen sind mit zweieinhalb Meter sehr hoch. Ausgereift sind die meist sehr scharfen Früchte orangefarben bis rot.
Diavolo: Mit 40 Zentimetern eignet sich diese Sorte gut für die Topfkultur. Entgegen dem Namen schmecken die Früchte aromatisch, man kann sie sogar im Salat genießen.
Etna: Aufrecht stehen die Früchte dieser mittelscharfen Sorte, sie werden drei bis vier Zentimeter lang. Diese Chili eignet sich ebenfalls gut für den Anbau im Topf.
Gelbes Rüsselchen hat gebogene kleine Früchtchen mit angenehm fruchtigem Aroma und mittlerer Schärfe.
Habanero: In Rot und Orange gibt’s die kleinen Chili-Sorten, die feurig scharf schmecken. Sie gehören mit zu den schärfsten Chilis! Scotch Bonnet sieht aus wie eine kleine Mütze.
Madame Jeanette ist länglich, das Fleisch in längliche Falten gelegt. Sie gehört geschmacklich zu den feurigsten Chili-Sorten.
Jalapeno: Relativ mild schmeckt diese dickfleischige Sorte mit der abgerundeten Spitze.
Lemon Drop: Gelb leuchten die bis zu zehn Zentimeter langen, fruchtig scharfen Früchte mit dem Zitronenaroma.
Lila Luzi bietet violette Blüten. Die bei Schärfegrad sieben liegenden Früchte reifen über Gelb und Orange heran.
Peruvian Purple prunkt in einem tollen Violett, die Früchte haben ein rauchiges Aroma.
Piri Piri ist für ihre schneidende Schärfe bekannt. In Portugal und Afrika werden die Früchte der nur 120 Zentimter großen Pflanze gern zum Würzen verwendet.
Red Cherry: Wie kleine Kirschen sehen die im mittleren Schärfedrittel liegenden Früchte aus, sie erreichen aber die Größe einer Cocktailtomate.
Rotes Teufele: Feurig und scharf schmeckt die für den Anbau im Freiland geeignete Sorte, die bis zu 100 stehende Früchte ausbilden kann.
Sex Bomb: Mit zehn Zentimetern sind die Früchte dieser Sorte relativ lang, ihnen wird "trendige Schärfe" bestätigt. Die Chili gedeiht auch im Freiland.
Tabaluga: Diese Balkon-Chili trägt reichlich mittelscharfe Früchte, die sich von Grün zu Rot verfärben.
Thunder Longhorn: Rekordverdächtig lang werden die Früchte dieser Chili-Sorte mit 50 Zentimetern. Sie schmecken recht mild. Frisch sind sie regelrecht knackig. Sie stammten aus einer Bergprovinz Chinas.
Westlandia eignet sich für den Freilandanbau, die Früchte sind scharf, lang und leuchtend rot gefärbt.
Praxis-Video: So säen Sie Chili richtig aus
Sie möchten verschiedene Chili-Sorten im Garten oder im Topf auf dem Balkon anbauen? Dann sollten Sie schön früh im Jahr zum Saattütchen greifen und die Chilis aussäen. Damit der Anbau von Erfolg gekrönt ist, zeigen wir Ihnen im folgenden Video, wie Sie bei der Aussaat richtig vorgehen. Schauen Sie doch gleich mal rein!
Entdecken Sie Ihre Garten-Favoriten
Frische Gärtnerqualität
Von der Redaktion empfohlen
Pflanzengerechte Verpackung
Entdecken Sie Ihre Garten-Favoriten